Konstruktion und Bau eines Solarmobils für die Tour de Sol 1987

Schon während meiner Studienzeit interessierte ich mich für Sonnenenergie, so baute ich in einer Semesterarbeit einen thermischen Sonnenkollektor mit einfachen Mitteln. Er war so erfolgreich, dass wegen zu knapper Wasserzirkulation die innenliegenden Schläuche und Briden schmolzen….

Zusammen mit einigen Kollegen aus dem Raume Huttwil/Langenthal setzten wir uns das Ziel, an der 3. Tour de Sol 1987 mit einem eigenen Fahrzeug teilzunehmen.

Da wir in Moto Strahm, Madiswil einen Sponsor fanden, war früh klar, dass unser Fahrzeug einen Zusammenhang mit der Motorradwelt haben sollte.

Bald kam die Idee, unserem SUN JET die Grundform des damals legendären Seitenwagengespanns von Rolf Biland zu geben, und da Strahm gute Beziehungen in die Rennszene hatte, basierte unser Mobil technisch und formmässig auf diesem Gespann.

 

SUN JET war ausgelegt, dass wir theoretisch bei guter Witterung die gesamte Strecke ohne Fremdenergie zurücklegen konnten. Im Fahrzeug wurden Speicherbatterien (Bleiakku) mitgeführt, welche vor und nach der Etappe über die aufstellbaren Solarpanel geladen wurden. Während der Fahrt leisteten die Solarpanel Unterstützung. Der Elektromotor wurde aus der Speicherbatterie betrieben .

Da uns die Zeit fehlte, SUN JET genügend auszutesten, traten wir mit einem noch nicht optimal eingestellten Fahrwerk an den Start. Als Fahrer hatte ich ständig gegen einen starken Seitenzug zu kämpfen. Der Rollwiderstand war so natürlich zu gross, sodass mehr Energie als vorausberechnet verbraucht wurde.

Auf der 3. Etappe über den Ricken nach St. Gallen, begleitete uns ausserdem noch ein Gewitter mit sintflutartigem Regen, was uns dann wegen Energiemangel zur Aufgabe zwang.

Der Aufbau des SUN JET war sehr lehrreich. Das Chassis aus genieteten und geklebten Aluteilen entsprach damaliger Seitenwagen-Renntechnik, ebenso Aufhängung und Bremsen. Die Karosserie wurde im Negativ in Kohle/Kevlar-Bauweise aufgebaut, verstärkt mit PU-Stützrippen.